Die Medizinische Verwendung des Fitness-Trampolins

In den vergangenen Jahren dürften viele Besucher von Fitnessstudios dieselbe Erfahrung gemacht und nicht schlecht gestaunt haben, als sie den treibenden und wummernden Bässen gefolgt sind, die plötzlich das Studio akustisch bereichert und Geräusche der Hantelscheiben übertönt haben. Beim Betreten des Übungsraumes, aus dem die Musik ertönte, entdeckten sie plötzlich Trainierende, die ausgelassen wie kleine Kinder auf Trampolinen herumhüpften.

Da allein der Anblick bereits gute Laune vermittelt, haben es viele Sportler ebenfalls ausprobiert, anfangs meist belustigt, denn ein Trampolin ist doch ein Kinderspielzeug und nichts für Erwachsene. Diesen Irrtum mussten sie schnell wieder korrigieren, als der Trainer sie durch das schweißtreibende Programm gejagt hat. Das Training mit dem Trampolin ist überaus effektiv und hat ganz nebenbei einen hohen Spaßfaktor.

So ist es kein Wunder, dass sich dieses Training zu einem Trendsport entwickelt und längst auch die heimischen Sportkeller erobert hat. Und das Fitness-Trampolin kann noch viel mehr, als dafür zu sorgen, dass das Projekt ASK („Aktion Sommerkörper“) bereits nach wenigen Wochen erreicht ist. Es hält zudem gesund und hilft, bereits bestehende Leiden zu lindern. Doch wie schaffen das die kleinen Wundergeräte?

Das Fitness-Trampolin – Fester Bestandteil bei Physiotherapeuten

Dass das Trampolin ein effektives Trainingsgerät ist, wurde bereits in den 1980er Jahren von der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA festgestellt, die das Sportgerät seitdem verwendet, um ihre Astronauten auf den anstrengenden Weltraumflug vorzubereiten oder um nach dem Flug die aufgrund der Schwerelosigkeit geschrumpften Muskeln schneller wieder aufzubauen. Das Trampolin ist an Effektivität kaum zu überbieten. Ein gutes, zehn Minuten dauerndes Training auf dem Gerät ersetzt in seiner Intensität einen dreißigminütigen Dauerlauf, wobei bis zu 400 Muskeln gleichzeitig beansprucht und trainiert werden – mehr als bei fast jeder anderen Trainingsart. Dabei ist der Sport auf dem Trampolin überaus schonend, vor allem für die Gelenke, so dass das Gerät ebenfalls bei der Therapie von zahlreichen Erkrankungen eingesetzt wird, auch bei chronischen Krankheiten. Das Trampolin ist daher aus Reha-Kliniken und Studios von Physiotherapeuten nicht mehr wegzudenken.

Fitness-Trampolin bei Rückenschmerzen

Chronische Rückenschmerzen in der westlichen Gesellschaft eine Volkskrankheit. Die meisten Tätigkeiten werden heutzutage sitzend ausgeführt, Büroarbeiten sind weit verbreitet. Allerdings ist der Mensch nicht dafür geschaffen, den größten Teil seines Tages zu sitzen und sich nur gelegentlich in die Küche zu begeben, um einen Kaffee zu holen. Die dauerhaft falsche Haltung des Körpers führt zu Rückenschmerzen, wenn die Muskeln des Rückens nicht entsprechend trainiert werden. Dies wird üblicherweise in Fitnessstudios an den entsprechenden Maschinen durchgeführt. Die monotonen Bewegungen an den Maschinen können jedoch auf Dauer langweilen. In diesem Fall bietet sich die Nutzung eines Fitness-Trampolins an, mit dem die Rückenmuskeln ideal trainiert werden können, ganz gleich welche Übung ausgeführt wird.

Das Trampolin bei chronischen Erkrankungen und Brüchen

Doch nicht nur bei einfachen Rückenschmerzen hilft das Fitness-Trampolin, sondern auch bei chronischen Leiden und Erkrankungen des Nervensystems. Etwa bei Multipler Sklerose, einer Erkrankung, bei der die Nervenfasern im zentralen Nervensystem angegriffen werden. Die Ursachen dieser Krankheit sind noch nicht vollständig geklärt, dass das Training auf dem Trampolin allerdings eine hervorragende Therapie sein kann, wissen Mediziner und Physiotherapeuten mit Bestimmtheit.

So trainiert das Trampolinspringen nicht nur die Muskeln, was bei Multipler Sklerose grundlegend ist, sondern auch den Gleichgewichtssinn und das Koordinationsverhalten sowie die Verdauungstätigkeit. Auch das angegriffene Immunsystem wird verbessert. Diese Effekte kommen auch Betroffenen zugute, die an Mukoviszidose leiden, einer Stoffwechselerkrankung. Dabei wird die Lungentätigkeit durch das Training verbessert und somit die Lebenserwartung verlängert. Auch nach Unfällen und Knochenbrüchen wirkt das Training auf einem Fitnesstrampolin wahre Wunder bei der Reha. Denn das sanfte und rhythmische Hüpfen stärkt die Muskulatur, die sich während der langen Ruhezeit während der Heilung des Bruches in dem jeweiligen Körperteil zurückgebildet hatte. Auch die Knochenstruktur an der Bruchstelle wird deutlich verbessert.

Ausführung der Übung vom Physiotherapeuten überwachen lassen

Einige Vorsichtsmaßnahmen sollten jedoch beim medizinischen Einsatz des Trampolins beachtet werden. Gerade bei Krankheiten oder nach Knochenbrüchen ist es nicht ratsam, einfach so auf das Gerät zu steigen. Besonders bei einem gestörten Gleichgewichtssinn ist Vorsicht geboten. Die ersten Trainingseinheiten sollten unter Aufsicht absolviert werden, idealerweise überwacht ein Physiotherapeut das Training und weist auf Fehler in der Ausführung der Übungen hin, so dass das Training wirklich einen positiven Effekt hat und sich die Leiden durch eine falsche Ausführung der Übungen nicht sogar verschlechtern.

Das richtige Trampolin bei Vorerkrankungen

Wird ein Trampolin für daheim gekauft, sollte zudem genau hingeschaut werden, denn nicht jedes Trampolin ist für das Training bei Krankheiten oder nach einem Knochenbruch geeignet. So sollte darauf geachtet werden, dass die Federung nicht zu hart ist. Es empfiehlt sich, ein Trampolin zu kaufen, dessen Federung aus Gummiseilen besteht, da diese ein sanfteres Schwingen ermöglichen als Stahlfedern. Zudem sollte das Fitnesstrampolin eine Möglichkeit aufweisen, sich festzuhalten, wie etwa eine Haltestange, damit es bei Gleichgewichtsstörungen oder Koordinationsschwierigkeiten nicht zu Unfällen kommt. Wird dies alles beachtet, steht einem kräftigenden Training nichts mehr im Wege.

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